WCAG

Die Web Con­tent Acces­si­bi­li­ty Gui­de­lines (WCAG) sind inter­na­tio­nal aner­kann­te Richt­li­ni­en zur Gestal­tung von bar­rie­re­frei­en digi­ta­len Inhal­ten. Die­se Stan­dards wur­den vom World Wide Web Con­sor­ti­um (W3C) ent­wi­ckelt, um sicher­zu­stel­len, dass Web­sites, Apps und ande­re digi­ta­le Platt­for­men für alle Men­schen zugäng­lich sind, unab­hän­gig von kör­per­li­chen oder kogni­ti­ven Ein­schrän­kun­gen. Die WCAG die­nen als glo­ba­ler Maß­stab für die Bar­rie­re­frei­heit im Inter­net und sind eine wich­ti­ge Grund­la­ge für gesetz­li­che Rege­lun­gen.

Ziel

Das Haupt­ziel der WCAG besteht dar­in, die Zugäng­lich­keit von Web­sites und digi­ta­len Inhal­ten für Men­schen mit Behin­de­run­gen zu ver­bes­sern. Dies betrifft ins­be­son­de­re Per­so­nen mit Seh-, Hör-, moto­ri­schen und kogni­ti­ven Ein­schrän­kun­gen. Die Richt­li­ni­en stel­len sicher, dass Inhal­te von assis­ti­ven Tech­no­lo­gien wie Screen­rea­dern gele­sen wer­den kön­nen und dass die Navi­ga­ti­on auf Web­sites bar­rie­re­frei gestal­tet ist.

Ver­sio­nen

Die WCAG wur­den in meh­re­ren Ver­sio­nen ver­öf­fent­licht, wobei die aktu­ells­ten und rele­van­tes­ten Ver­sio­nen WCAG 2.0, WCAG 2.1 und WCAG 2.2 sind:

  • WCAG 2.0 (ver­öf­fent­licht 2008): Die­se Ver­si­on führ­te die ers­ten umfas­sen­den Richt­li­ni­en ein, die ver­schie­de­ne Aspek­te der Bar­rie­re­frei­heit abde­cken.
  • WCAG 2.1 (ver­öf­fent­licht 2018): Die­se Erwei­te­rung füg­te neue Anfor­de­run­gen hin­zu, die sich vor allem auf mobi­le Gerä­te und die Bedürf­nis­se von Men­schen mit kogni­ti­ven Ein­schrän­kun­gen sowie moto­ri­schen Ein­schrän­kun­gen bezie­hen.
  • WCAG 2.2 (ver­öf­fent­licht 2023): Die­se neu­es­te Ver­si­on erwei­tert die bestehen­den Richt­li­ni­en wei­ter, ins­be­son­de­re durch zusätz­li­che Kri­te­ri­en zur Ver­bes­se­rung der Nut­zer­freund­lich­keit für mobi­le Gerä­te und älte­re Menschen​(W3C)​(Wiki­pe­dia).

WCAG-Prin­zi­pi­en

Die Richt­li­ni­en basie­ren auf vier grund­le­gen­den Prin­zi­pi­en, die auch als POUR-Modell bekannt sind:

  1. Wahr­nehm­bar: Infor­ma­tio­nen und Benut­zer­ober­flä­chen­kom­po­nen­ten müs­sen den Sin­nen der Nut­zer zugäng­lich gemacht wer­den (z. B. durch Alter­na­tiv­tex­te für Bil­der).
  2. Bedien­bar: Benut­zer müs­sen in der Lage sein, durch Inhal­te zu navi­gie­ren und Schnitt­stel­len zu steu­ern, sei es per Maus, Tas­ta­tur oder assis­ti­ve Tech­no­lo­gie.
  3. Ver­ständ­lich: Die Infor­ma­tio­nen und die Bedie­nung der Benut­zer­ober­flä­che müs­sen leicht ver­ständ­lich sein.
  4. Robust: Inhal­te müs­sen so gestal­tet sein, dass sie von aktu­el­len und zukünf­ti­gen Tech­no­lo­gien (z. B. Brow­sern, Screen­rea­dern) inter­pre­tiert wer­den können​.

Kon­for­mi­täts­stu­fen

Die WCAG-Richt­li­ni­en bie­ten drei Kon­for­mi­täts­stu­fen:

  • Stu­fe A: Die grund­le­gen­den Anfor­de­run­gen, um mini­ma­le Bar­rie­re­frei­heit sicher­zu­stel­len.
  • Stu­fe AA: Die­se Stu­fe wird oft als Stan­dard in gesetz­li­chen Vor­schrif­ten ver­wen­det und deckt wesent­li­che Bar­rie­re­frei­heits­aspek­te ab.
  • Stu­fe AAA: Die höchs­te Stu­fe, die umfas­sen­de Bar­rie­re­frei­heit gewähr­leis­tet, ist jedoch für vie­le Web­sei­ten nur schwer voll­stän­dig erreich­bar.

Bedeu­tung der WCAG

Die WCAG bil­den in vie­len Län­dern die Grund­la­ge für Geset­ze und Ver­ord­nun­gen zur digi­ta­len Bar­rie­re­frei­heit. In der Euro­päi­schen Uni­on ist die EU-Richt­li­nie 2016/2102 stark an den WCAG ori­en­tiert, und in Deutsch­land spielt die BITV 2.0 (Bar­rie­re­freie-Infor­ma­ti­ons­tech­nik-Ver­ord­nung) eine wich­ti­ge Rol­le bei der Umset­zung die­ser Richt­li­ni­en.

Fazit

Die Ein­hal­tung der WCAG ist ent­schei­dend, um sicher­zu­stel­len, dass Web­in­hal­te für alle Men­schen zugäng­lich sind, unab­hän­gig von ihren Fähig­kei­ten. Sie tra­gen nicht nur zur Erfül­lung gesetz­li­cher Anfor­de­run­gen bei, son­dern ver­bes­sern auch das Nut­zer­er­leb­nis und för­dern die Inklu­si­on im digi­ta­len Raum​.

Nütz­li­che Links und Res­sour­cen zur WCAG und Bar­rie­re­frei­heit im Web

Hier ist eine Lis­te mit wei­ter­füh­ren­den Infor­ma­tio­nen zu den Web Con­tent Acces­si­bi­li­ty Gui­de­lines (WCAG) und der all­ge­mei­nen Bar­rie­re­frei­heit im Web:

  1. W3C Web Acces­si­bi­li­ty Initia­ti­ve (WAI) - Res­sour­cen zu Alter­na­tiv­tex­ten
    Eine detail­lier­te Anlei­tung zur Erstel­lung von Alter­na­tiv­tex­ten und deren Ein­bin­dung gemäß den WCAG-Richt­li­ni­en.
  2. WCAG 2.2 Quick Refe­rence - How to Meet WCAG 2.2
    Ein prak­ti­scher Leit­fa­den zur Erfül­lung der WCAG 2.2 Anfor­de­run­gen, ein­schließ­lich detail­lier­ter Tech­ni­ken und Erfolgs­kri­te­ri­en.
  3. MDN Web Docs - Under­stan­ding the Web Con­tent Acces­si­bi­li­ty Gui­de­lines
    Eine aus­führ­li­che Erklä­rung der WCAG, die Ent­wick­ler dabei unter­stützt, Bar­rie­re­frei­heit in ihre Web­sei­ten zu inte­grie­ren.
  4. Web­A­IM - Web Acces­si­bi­li­ty in Mind
    Web­A­IM bie­tet prak­ti­sche Rat­schlä­ge zur Ver­bes­se­rung der Bar­rie­re­frei­heit von Web­sei­ten, ein­schließ­lich der Ein­hal­tung der WCAG-Stan­dards.
  5. WCAG.com - Alt Text Best Prac­ti­ces
    Die­se Sei­te bie­tet Best Prac­ti­ces für die Erstel­lung von Alter­na­tiv­tex­ten, ein­schließ­lich der Opti­mie­rung für SEO und Bar­rie­re­frei­heit.
  6. Acces­si­bi­li­ty Che­cker - WCAG Con­for­mance Check Tools
    Hier fin­dest du Tools, um Web­sei­ten auf WCAG-Kon­for­mi­tät zu über­prü­fen und even­tu­el­le Män­gel in der Bar­rie­re­frei­heit zu iden­ti­fi­zie­ren.

Die­se Res­sour­cen hel­fen dir, einen tie­fe­ren Ein­blick in die WCAG und die Umset­zung bar­rie­re­frei­er Web­in­hal­te zu erhal­ten.

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