ALT-Text
Alt-Texte, auch als Alt-Attribute bekannt, sind kurze Beschreibungen, die den Inhalt von Bildern, Grafiken oder anderen visuellen Elementen auf einer Webseite wiedergeben. Sie spielen eine entscheidende Rolle für die Barrierefreiheit und sind gleichzeitig ein wertvolles Element für die Suchmaschinenoptimierung (SEO). In diesem Artikel erfährst du, was Alternativtexte sind, wie sie funktionieren, warum sie unverzichtbar für die Barrierefreiheit sind und welchen Einfluss sie auf SEO haben.
Was sind Alternativtexte?
Alternativtexte sind Beschreibungen, die in den HTML-Code eines Bildes eingefügt werden und für Nutzer zugänglich sind, die das Bild nicht sehen können, sei es aufgrund technischer Einschränkungen oder Behinderungen. Die Beschreibung bietet eine textliche Alternative zum Bild und gibt dessen Inhalt wieder.
<img src="laptop-fuer-programmierer.jpg" alt="Laptop für Programmierer auf einem Schreibtisch" />
Diese Texte werden von sogenannten Screenreadern, also Bildschirmlesegeräten, vorgelesen. Diese Geräte werden von blinden oder sehbehinderten Nutzern verwendet, um Inhalte im Web wahrnehmen zu können. Alternativtexte sind somit ein unverzichtbares Werkzeug, um Informationen barrierefrei zugänglich zu machen.
Die Rolle von Alt-Texten für die Barrierefreiheit
Die Barrierefreiheit von Webseiten ist ein zentraler Bestandteil der modernen Webentwicklung und wird auch in verschiedenen Gesetzen und Richtlinien wie der BITV (Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung) oder der WCAG (Web Content Accessibility Guidelines) festgelegt. Diese Richtlinien definieren klare Vorgaben, wie Webseiten aufgebaut sein müssen, damit sie für alle Menschen uneingeschränkt zugänglich sind.
Unterstützung für blinde und sehbehinderte Menschen
Für Personen, die auf Screenreader angewiesen sind, sind Alternativtexte oft die einzige Möglichkeit, zu verstehen, was auf einem Bild dargestellt ist. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Beschreibung eines Diagramms oder eines komplexen Bildes: Ohne eine detaillierte Erklärung würden blinde Nutzer wichtige Informationen nicht erhalten.
Durch diese Bildbeschreibungen wird der visuelle Inhalt für alle zugänglich gemacht. Ein wichtiger Grundsatz hierbei ist, dass die Beschreibung den tatsächlichen Inhalt des Bildes widerspiegelt und kontextuell relevant bleibt.
Beispiel:
Ein Bild von einem Hund im Park könnte den Alternativtext „Hund spielt im Park“ haben. Diese Beschreibung erklärt genau, was auf dem Bild zu sehen ist, und gibt Nutzern eine Vorstellung davon, was sie nicht sehen können.
Warum allgemeine Beschreibungen nicht ausreichen
Ein häufiger Fehler bei der Erstellung von Bildbeschreibungen ist, dass sie entweder zu allgemein oder zu wenig aussagekräftig sind. Ein Text wie „Bild“ oder „Grafik“ ist nicht hilfreich, da er keine wirkliche Information über den Bildinhalt liefert. Alternativtexte sollten immer das beschreiben, was auf dem Bild dargestellt wird, und die Funktion des Bildes im Kontext des Inhalts berücksichtigen.
Bei dekorativen Bildern, die keine relevante Information vermitteln, können Alternativtexte hingegen weggelassen oder als leer markiert werden (alt=""
). So verhindern Sie, dass Screenreader unnötige Informationen vorlesen, die den Nutzer möglicherweise von wichtigeren Inhalten ablenken.
Wie schreibt man effektive Alternativtexte?
Das Verfassen eines guten Bildbeschreibungs-Textes erfordert etwas Übung und ein gutes Verständnis des Kontexts, in dem das Bild verwendet wird. Hier sind einige grundlegende Richtlinien, die bei der Erstellung von Alternativtexten beachtet werden sollten:
- Kurz und prägnant: Der Alt-Text sollte das Bild in wenigen Worten treffend beschreiben, ohne unnötige Details hinzuzufügen. Eine Länge von 100 Zeichen oder weniger ist in der Regel ideal.
- Den Inhalt und die Funktion beschreiben: Die Bildbeschreibung sollte sowohl wiedergeben, was auf dem Bild zu sehen ist, als auch dessen Funktion im Zusammenhang mit dem restlichen Inhalt erklären. Wenn das Bild beispielsweise ein Call-to-Action-Button ist, sollte dies im Text erwähnt werden.
- Kontext berücksichtigen: Der Alternativtext sollte immer den Kontext des Bildes berücksichtigen. Ist das Bild eine Illustration eines Themas? Unterstützt es den Text in irgendeiner Weise? Diese Fragen helfen dabei, den richtigen Alternativtext zu finden.
- Keine Redundanz: Wenn die Bildunterschrift bereits den Inhalt des Bildes erklärt, muss der Alternativtext nicht redundant sein. In solchen Fällen kann der Text auf dekorative Funktion gesetzt werden.
- Vermeiden Sie Begriffe wie “Bild von”: Die Beschreibung sollte keine überflüssigen Informationen wie „Bild von“ oder „Foto von“ enthalten. Screenreader weisen die Nutzer bereits darauf hin, dass es sich um ein Bild handelt, daher sollten Sie direkt zur Beschreibung übergehen.
Beispiel:
Statt “Bild von einem roten Auto” könnte die Beschreibung einfach „rotes Auto“ lauten.
Die Bedeutung von Bildbeschreibungen für SEO
Neben der Verbesserung der Barrierefreiheit spielen Bildbeschreibungen auch eine wichtige Rolle in der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Bilder selbst können von Suchmaschinen nicht direkt „gelesen“ werden – sie verlassen sich auf den umgebenden Text und die Alternativtexte, um den Inhalt des Bildes zu interpretieren. Ein gut formulierter Alt-Text kann dazu beitragen, dass eine Webseite in den Suchergebnissen höher eingestuft wird und dass die Bilder selbst in den Suchergebnissen erscheinen.
Wie Alt-Texte SEO unterstützen
Suchmaschinen wie Google verwenden Bildbeschreibungen, um besser zu verstehen, worum es auf einer Webseite geht. Durch die Beschreibung des Bildinhalts mit relevanten Schlüsselwörtern kann die Sichtbarkeit der Seite in den Suchergebnissen erhöht werden. Außerdem wird das Bild selbst in der Google-Bildersuche besser auffindbar, was zusätzlichen Traffic auf die Webseite bringen kann.
Hier sind einige SEO-Vorteile von Alternativtexten:
- Verbesserte Bildersuche: Bilder mit gut geschriebenen Bildbeschreibungen haben eine höhere Chance, in den Google-Bildersuchergebnissen zu erscheinen. Da viele Nutzer die Bildersuche verwenden, um visuelle Informationen zu finden, kann dies den Traffic erheblich steigern.
- Erhöhte Relevanz: Alternativtexte helfen Suchmaschinen, den Inhalt einer Seite besser zu verstehen. Dies kann dazu beitragen, dass die Seite für bestimmte Schlüsselwörter relevanter erscheint und somit in den Suchergebnissen besser platziert wird.
- Nutzererlebnis optimieren: Websites, die barrierefrei gestaltet sind, bieten ein besseres Nutzererlebnis. Zufriedene Nutzer verweilen länger auf der Seite und besuchen sie möglicherweise erneut, was ebenfalls positive Auswirkungen auf das Ranking in den Suchergebnissen haben kann.
Bildbeschreibungen und die Keyword-Optimierung
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Verwendung vom Alt-Text ist die Einbindung relevanter Schlüsselwörter. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie Ihre Bildbeschreibungen mit Keywords überladen sollten – sogenanntes Keyword-Stuffing kann sich negativ auf die SEO auswirken. Der Text sollte organisch und sinnvoll in den Inhalt integriert werden.
Beispiel:
Wenn Ihre Webseite ein Bild von einem Laptop zeigt und Sie Keywords wie „Laptop für Programmierer“ targetieren, sollte die Bildbeschreibung lauten: „Laptop für Programmierer auf einem Schreibtisch“. Das Keyword wird hier sinnvoll und im Zusammenhang verwendet.
Häufige Fehler bei Alternativtexten
Auch wenn Bildbeschreibungen einfach zu implementieren erscheinen, gibt es einige häufige Fehler, die Sie vermeiden sollten:
- Fehlender Alt-Text: Viele Bilder im Web haben überhaupt keine Bildbeschreibungen. Dies ist nicht nur schlecht für die Barrierefreiheit, sondern verschenkt auch SEO-Potential.
- Zu generische Alternativtexte: Texte wie „Bild“ oder „Grafik“ bieten keinen Mehrwert für den Nutzer oder die Suchmaschine.
- Überladung mit Schlüsselwörtern: Zu lange oder mit Keywords überfüllte Bildbeschreibungen können das Nutzererlebnis beeinträchtigen und wirken sich negativ auf die SEO aus.
- Dekorative Bilder mit Alternativtexten: Bei rein dekorativen Bildern, die keine zusätzliche Information vermitteln, sollten Sie leere Alt-Attribute verwenden (
alt=""
), damit Screenreader diese Bilder ignorieren.
Fazit
Alt-Texte sind ein entscheidendes Werkzeug für die Barrierefreiheit und ein unverzichtbarer Bestandteil jeder erfolgreichen SEO-Strategie. Sie helfen nicht nur blinden oder sehbehinderten Nutzern, den Inhalt einer Webseite zu verstehen, sondern tragen auch dazu bei, dass Suchmaschinen den visuellen Content einer Webseite besser interpretieren können.
Durch das Erstellen von sinnvollen, präzisen und kontextbezogenen Bildbeschreibungen können Sie sicherstellen, dass Ihre Webseite sowohl benutzerfreundlich als auch suchmaschinenfreundlich ist.
Nützliche Ressourcen für Alternativtexte und Barrierefreiheit
Hier sind einige hilfreiche Links, die sich mit dem Thema Alternativtexte (Alt-Text) und Barrierefreiheit befassen:
- W3C Resources on Alternative Text: Diese Seite bietet eine umfassende Anleitung zur Erstellung von Alternativtexten gemäß den WCAG 2.0 Richtlinien. Hier erfährst du, wie du nützliche Alt-Texte erstellst und welche Best Practices es gibt, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten.
- MDN Web Docs: Understanding Web Content Accessibility Guidelines (WCAG): Ein Artikel, der die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) erklärt und Anleitungen zur Einhaltung dieser Standards für Entwickler bietet. Besonders hilfreich, um die Prinzipien der Barrierefreiheit zu verstehen.
- WCAG 2.0 Success Criteria 1.1.1 — Non-text Content: Dieser Abschnitt der WCAG 2.0 erklärt die Anforderungen an Alternativtexte und wie sie dazu beitragen, nicht-textuelle Inhalte zugänglich zu machen.
- Alt Text Best Practices für bessere Zugänglichkeit und SEO: Hier findest du praktische Tipps zur Verbesserung von Alt-Texten, inklusive der Rolle von Alternativtexten in der SEO und der richtigen Verwendung von Textalternativen für Bilder und andere visuelle Inhalte.
Diese Links bieten dir tiefergehende Informationen zu Alt-Texten und ihrer Rolle für Barrierefreiheit und SEO.
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