Barrierefreies Webdesign: Ein Schritt In Richtung Inklusiver Online-Erfahrungen

Barrierefreies Webdesign: Ein Schritt in Richtung inklusiver Online-Erfahrungen

Das Inter­net ist ein Tor zur Welt, das Wis­sen, Kom­mu­nika­tion und Unter­hal­tung ermöglicht. Doch für Men­schen mit Behin­derun­gen kön­nen Web­seit­en oft Hin­dernisse darstellen, die den Zugang erschw­eren oder unmöglich machen. Bar­ri­ere­freies Web­de­sign spielt daher eine entschei­dende Rolle, um das Web für alle zugänglich zu machen.

Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) und seine Bedeutung

Das Bar­ri­ere­frei­heitsstärkungs­ge­setz (BFSG) markiert einen entschei­den­den Fortschritt in der Bemühung, das Inter­net zu einem inklu­siv­eren Raum zu machen. Dieses Gesetz hebt die Bedeu­tung der Bar­ri­ere­frei­heit her­vor und legt klare Anforderun­gen an die Gestal­tung von Web­sites fest, um sicherzustellen, dass sie für alle Men­schen, unab­hängig von ihren kör­per­lichen oder geisti­gen Fähigkeit­en, zugänglich sind.

Rechtlicher Rahmen

Das BFSG legt einen rechtlichen Rah­men fest, der Web­site-Betreiber dazu verpflichtet, bes­timmte Stan­dards der Bar­ri­ere­frei­heit zu erfüllen. Dies umfasst sowohl öffentliche als auch pri­vate Ein­rich­tun­gen, wobei der Schw­er­punkt darauf liegt, dass dig­i­tale Ange­bote für alle Benutzer zugänglich und nutzbar sind. Die Erfül­lung dieser Anforderun­gen ist nicht nur ein Zeichen für soziale Ver­ant­wor­tung, son­dern auch eine geset­zliche Verpflich­tung.

Kernprinzipien des BFSG

Die Kern­prinzip­i­en des BFSG ori­en­tieren sich an den inter­na­tion­al anerkan­nten Web Con­tent Acces­si­bil­i­ty Guide­lines (WCAG), die einen umfassenden Leit­faden für die Umset­zung der Bar­ri­ere­frei­heit im Web bieten. Diese Prinzip­i­en umfassen unter anderem:

  • Wahrnehm­barkeit: Infor­ma­tio­nen und Benutze­r­ober­flächenkom­po­nen­ten müssen in für den Benutzer wahrnehm­baren Weisen präsen­tiert wer­den.
  • Bedi­en­barkeit: Benutze­r­ober­flächenkom­po­nen­ten und Nav­i­ga­tion müssen bedi­en­bar sein.
  • Ver­ständlichkeit: Infor­ma­tio­nen und Bedi­enung der Benutze­r­ober­fläche müssen ver­ständlich sein.

Die Umset­zung dieser Prinzip­i­en hil­ft, eine inklu­si­vere Benutzer­erfahrung zu schaf­fen und stellt sich­er, dass Web­sites und Web-Anwen­dun­gen von allen Men­schen, ein­schließlich Men­schen mit Behin­derun­gen, leicht genutzt wer­den kön­nen.

Vorteile der Einhaltung des BFSG

Die Ein­hal­tung des BFSG bringt nicht nur rechtliche Sicher­heit für Web­site-Betreiber, son­dern schafft auch einen Mehrw­ert für die Nutzer. Bar­ri­ere­freie Web­sites haben oft eine bessere Usabil­i­ty, sind leichter zu ver­ste­hen und zu navigieren, was let­z­tendlich zu ein­er besseren Benutzer­erfahrung und höheren Nutzerzufrieden­heit führt.

Das Bar­ri­ere­frei­heitsstärkungs­ge­setz stellt einen wichti­gen Schritt zur Verbesserung der Zugänglichkeit im Inter­net dar. Es unter­stre­icht die soziale Ver­ant­wor­tung von Web­site-Betreibern, zugängliche dig­i­tale Ange­bote zu schaf­fen und trägt dazu bei, das Inter­net zu einem inklu­siv­eren Raum für alle zu machen.

Barrierefreies Webdesign

Bar­ri­ere­freies Web­de­sign ist ein Ansatz zur Gestal­tung von Web­sites und Online-Inhal­ten, der sich­er­stellt, dass diese für alle Men­schen, unab­hängig von ihren Fähigkeit­en oder Behin­derun­gen, zugänglich und nutzbar sind. Im Kern geht es darum, das Inter­net zu einem inklu­siv­eren Raum zu machen. Hier sind einige ver­tiefende Aspek­te des bar­ri­ere­freien Web­de­signs:

Kontrastreiche Farbgebung

Eine kon­trastre­iche Far­bge­bung hil­ft dabei, Text und andere wichtige Inhalte auf ein­er Web­seite deut­lich her­vorzuheben. Dies ist beson­ders wichtig für Men­schen mit Sehbe­hin­derun­gen oder Far­ben­blind­heit. Durch den Ein­satz von hohem Kon­trast kön­nen Design­er sich­er­stellen, dass die Inhalte für eine bre­ite Palette von Benutzern leicht wahrnehm­bar sind.

Beispiele bei Beeinträchtigung der Farbwahrnehmung

Far­ben­blind­heit (Achro­matop­sie)
Farbblindheit Farbsehschwaeche Original Farbblindheit Farbsehschwaeche Achromatopsie
Rot­blind­heit (Protanopie)
Farbblindheit Farbsehschwaeche Original Farbblindheit Farbsehschwaeche Rotblindheit Protanopie
Grün­blind­heit (Deuter­a­nopie)
Farbblindheit Farbsehschwaeche Original Farbblindheit Farbsehschwaeche Gruenblindheit Deuteranopie
Blaublind­heit (Tri­tanopie)
Farbblindheit Farbsehschwaeche Original Farbblindheit Farbsehschwaeche Blaublindheit Tritanopie

Klare, einfache Navigation

Eine klare und ein­fache Nav­i­ga­tion ermöglicht es den Benutzern, sich leicht auf ein­er Web­site zurechtzufind­en und die benötigten Infor­ma­tio­nen schnell zu find­en. Eine gut struk­turi­erte, intu­itive Nav­i­ga­tion ist entschei­dend für die Bar­ri­ere­frei­heit und verbessert die Benutzer­erfahrung für alle, ein­schließlich Men­schen mit kog­ni­tiv­en Beein­träch­ti­gun­gen.

Verwendung von Alt-Texten für Bilder

Alt-Texte bieten textliche Beschrei­bun­gen von Bildern und anderen nicht-textlichen Inhal­ten. Sie sind entschei­dend für Men­schen, die Screen­read­er ver­wen­den, sowie für diejeni­gen, die Bilder auf­grund von Sehbe­hin­derun­gen nicht sehen kön­nen. Durch Bere­it­stel­lung von Alt-Tex­ten kön­nen Design­er sich­er­stellen, dass der Inhalt der Web­site für alle zugänglich ist.

Barrierefreie Formulare

Bar­ri­ere­freie For­mu­la­re sind so gestal­tet, dass sie leicht ver­ständlich und für alle Benutzer zugänglich sind. Dies umfasst klare Anweisun­gen, leicht zu bedi­enende Eingabefelder und unter­stützende Tech­nolo­gien, die den Benutzern bei der kor­rek­ten Aus­fül­lung der For­mu­la­re helfen.

Tastaturbedienbarkeit

Die Tas­taturbe­di­en­barkeit ist ein zen­traler Aspekt des bar­ri­ere­freien Web­de­signs. Sie ermöglicht es Benutzern, eine Web­site auss­chließlich mit der Tas­tatur zu navigieren, was beson­ders wichtig für Men­schen ist, die auf­grund von kör­per­lichen Ein­schränkun­gen keine Maus ver­wen­den kön­nen. Die Tas­taturbe­di­en­barkeit verbessert auch die Benutzer­erfahrung für alle Benutzer, indem sie eine effiziente Nav­i­ga­tion ermöglicht.

Zusam­men­fassend lässt sich sagen, dass bar­ri­ere­freies Web­de­sign eine Kom­bi­na­tion aus ver­schiede­nen Design-Prinzip­i­en und Tech­niken ist, die zusam­me­nar­beit­en, um das Inter­net zu einem zugänglicheren Ort für alle zu machen. Durch die Berück­sich­ti­gung der oben genan­nten Aspek­te kön­nen Design­er und Entwick­ler Web­sites schaf­fen, die nicht nur geset­zlichen Anforderun­gen entsprechen, son­dern auch eine pos­i­tive und inklu­sive Benutzer­erfahrung bieten.

Texte im barrierefreien Web

Text ist eine der primären Infor­ma­tion­squellen auf Web­sites, und seine Zugänglichkeit ist entschei­dend für ein inklu­sives Web-Erleb­nis. Hier sind einige Aspek­te, die bei der Gestal­tung von Tex­ten im Rah­men des bar­ri­eren­freien Web­de­signs berück­sichtigt wer­den soll­ten:

Lesbarkeit und Verständlichkeit

Die Les­barkeit ist eine Grund­vo­raus­set­zung für den Zugang zu Tex­tin­for­ma­tio­nen. Eine klare Schrif­tart, aus­re­ichende Schrift­größe und kon­trastre­iche Far­ben tra­gen dazu bei, den Text für alle Benutzer, ein­schließlich Men­schen mit Sehbe­hin­derun­gen, leicht les­bar zu machen. Darüber hin­aus sollte der Text gut struk­turi­ert und in ein­fach­er Sprache ver­fasst sein, um die Ver­ständlichkeit zu gewährleis­ten.

Strukturierung und Gliederung

Eine gut struk­turi­erte Textgestal­tung hil­ft den Benutzern, die Infor­ma­tio­nen leicht zu erfassen und zu ver­ste­hen. Über­schriften, Lis­ten, Absätze und andere struk­turi­erende Ele­mente tra­gen dazu bei, den Text über­sichtlich und leicht navigier­bar zu machen. Die kor­rek­te Ver­wen­dung von HTML-Struk­turele­menten ist auch für die kor­rek­te Inter­pre­ta­tion durch Screen­read­er wichtig.

Alternative Textbeschreibungen

Wie bere­its erwäh­nt, sind Alt-Texte für Bilder und andere nicht-textliche Inhalte entschei­dend. Sie stellen sich­er, dass Benutzer, die auf Screen­read­er angewiesen sind, Zugang zu den Infor­ma­tio­nen haben, die durch diese Inhalte ver­mit­telt wer­den.

Zugängliche Hyperlinks

Hyper­links soll­ten klar als solche erkennbar sein und eine aus­sagekräftige Beschrei­bung enthal­ten. Statt gener­isch­er Begriffe wie “Klick­en Sie hier” sollte der Link­text den Inhalt oder das Ziel des Links deut­lich machen.

Normal, Leicht und Einfach: Sprachniveaus im Barrierenfreien Web:

Die Art und Weise, wie Texte ver­fasst und präsen­tiert wer­den, spielt eine entschei­dende Rolle für die Zugänglichkeit und Ver­ständlichkeit von Webin­hal­ten. Hier wird erläutert, was unter nor­maler Sprache, leichter Sprache und ein­fach­er Sprache zu ver­ste­hen ist, und wie sie zur Bar­ri­ere­frei­heit beitra­gen kön­nen.

Nor­male Sprache: Nor­male Sprache ist die alltägliche Sprache, die von der Mehrheit der Bevölkerung gesprochen und ver­standen wird. Sie kann Fach­be­griffe und kom­plexere Satzstruk­turen enthal­ten und richtet sich an ein all­ge­meines Pub­likum. Im Web­de­sign ist es wichtig, eine Bal­ance zu find­en, um sicherzustellen, dass die Inhalte für die bre­ite Masse ver­ständlich sind, während sie auch die notwendi­ge Tiefe und Fach­lichkeit bieten.

Leichte Sprache: Leichte Sprache ist eine vere­in­fachte Form der Sprache, die darauf abzielt, Inhalte für Men­schen mit Lern­schwierigkeit­en oder kog­ni­tiv­en Ein­schränkun­gen zugänglich zu machen. Sie zeich­net sich durch ein­fache Satzstruk­turen, einen reduzierten Wortschatz und die Ver­mei­dung von Fach­be­grif­f­en aus. In der leichter Sprache wer­den auch erk­lärende Bilder oft einge­set­zt, um den Tex­tin­halt zu unter­stützen und zu verdeut­lichen. Leichte Sprache ermöglicht eine bessere Ver­ständlichkeit und ist daher ein wichtiger Aspekt des bar­ri­eren­freien Web­de­signs.

Ein­fache Sprache: Ein­fache Sprache liegt zwis­chen nor­maler und leichter Sprache. Sie zielt darauf ab, Inhalte für ein bre­it­eres Pub­likum zugänglich zu machen, ein­schließlich Men­schen, für die Deutsch nicht die Mut­ter­sprache ist, oder Men­schen mit gerin­geren Lese­fähigkeit­en. Ein­fache Sprache ver­wen­det klare und direk­te Aus­druck­sweisen, ver­mei­det kom­plizierte Satzstruk­turen und Fach­jar­gon. Sie hil­ft dabei, die Bar­ri­eren zu senken und die Infor­ma­tio­nen für eine bre­it­ere Ziel­gruppe ver­ständlich zu machen.

Beispiel normaler, einfacher und leichter Sprachstil

Nor­mal:

“In der heuti­gen dig­i­tal­isierten Welt ist das Inter­net nicht mehr nur eine Plat­tform, die über Desk­top-Com­put­er zugänglich ist. Smart­phones, Tablets und andere mobile Geräte haben die Art und Weise, wie wir auf Infor­ma­tio­nen zugreifen, rev­o­lu­tion­iert. Vor diesem Hin­ter­grund ist Respon­sive Web­de­sign (RWD) zu einem unverzicht­baren Bestandteil erfol­gre­ich­er Web­sites gewor­den. Respon­sive Web­de­sign beze­ich­net die Prax­is, Web­sites so zu gestal­ten und zu entwick­eln, dass sie auf jedem Gerät und Bild­schir­m­größe opti­mal angezeigt wer­den. Es gewährleis­tet, dass Benutzer unab­hängig von ihrem Gerät eine qual­i­ta­tiv hochw­er­tige und kon­sis­tente Erfahrung haben.”

Ein­fach:

“Heutzu­tage nutzen die Men­schen das Inter­net nicht mehr nur auf Com­put­ern.
Auch Smart­phones, Tablets und andere mobile Geräte sind sehr ver­bre­it­et.
Deshalb ist es wichtig, dass Web­seit­en gut auf all diesen Geräten funk­tion­ieren. Das nen­nt man Respon­sive Web­de­sign.
Es sorgt dafür, dass eine Web­seite auf jedem Gerät und jed­er Bild­schir­m­größe gut aussieht und ein­fach zu benutzen ist.
So haben alle Nutzer, egal mit welchem Gerät sie online gehen, eine gute Erfahrung auf der Web­seite.”

Leicht:

“Heute ist das Inter­net über­all.
Wir gehen nicht nur am Com­put­er ins Inter­net.
Wir nutzen auch Smart­phones, Tablets und andere Geräte.

Daher ist es wichtig, dass Web­seit­en auf allen Geräten gut funk­tion­ieren.
Das nen­nt man Respon­sive Web­de­sign.

Das bedeutet, dass eine Web­seite so gemacht wird, dass sie auf jedem Gerät gut aussieht und ein­fach zu benutzen ist.
Egal welch­es Gerät jemand benutzt, die Web­seite funk­tion­iert immer gut.

Das macht das Sur­fen im Inter­net bess­er für alle.”

Die Wahl zwis­chen nor­maler, leichter und ein­fach­er Sprache sollte auf der Ziel­gruppe der Web­site und den spez­i­fis­chen Bedürfnis­sen der Benutzer basieren. Eine bar­ri­ere­freie Web­site kön­nte auch Optio­nen bieten, den Inhalt in leichter oder ein­fach­er Sprache anzuzeigen, um eine inklu­sive Erfahrung für alle Benutzer zu gewährleis­ten.

Text-zu-Sprache-Funktionalität

Die Möglichkeit, Text in Sprache umzuwan­deln, ist beson­ders wichtig für Benutzer mit Sehbe­hin­derun­gen oder Lese­be­hin­derun­gen. Die Inte­gra­tion von Text-zu-Sprache-Funk­tio­nen oder die Kom­pat­i­bil­ität mit exter­nen Screen­read­ern und anderen unter­stützen­den Tech­nolo­gien ist ein zen­traler Aspekt der Textzugänglichkeit im bar­ri­eren­freien Web.

Zusam­men­fassend trägt die Berück­sich­ti­gung der Bar­ri­ere­frei­heit bei der Textgestal­tung wesentlich zu ein­er inklu­siv­en und zugänglichen Web-Erfahrung bei. Durch die Umset­zung der oben genan­nten Prak­tiken kön­nen Web­site-Design­er und ‑Entwick­ler sich­er­stellen, dass ihre Tex­tin­halte für alle Benutzer, unab­hängig von ihren Fähigkeit­en, zugänglich und ver­ständlich sind.

Praktische Umsetzung der Barrierefreiheit

Es gibt viele Wege, Bar­ri­ere­frei­heit in Web­de­sign umzuset­zen. Hier sind einige Beispiele für bar­ri­ere­freie Web­sites:

Barrierefreiheit als Pflicht

Das Bar­ri­ere­frei­heitsstärkungs­ge­setz (BFSG), welch­es am 22. Juli 2021 zur Umset­zung der Richtlin­ie (EU) 2019/882 des Europäis­chen Par­la­ments und des Rates über die Bar­ri­ere­frei­heit­san­forderun­gen für Pro­duk­te und Dien­stleis­tun­gen im Bun­des­ge­set­zblatt veröf­fentlicht wurde, markiert einen bedeu­ten­den Schritt in Rich­tung ein­er inklu­siv­eren Online-Erfahrung für alle Nutzer. Die Anforderun­gen des Geset­zes richt­en sich an eine bre­ite Palette von Akteuren und Pro­duk­ten, mit dem Ziel, die Bar­ri­ere­frei­heit im dig­i­tal­en Raum zu ver­stärken.

Geltungsbereich des BFSG

Das BFSG bet­rifft Her­steller, Händler und Impor­teure bes­timmter Pro­duk­te sowie Dien­stleis­tungser­bringer, wobei die Anforderun­gen grund­sät­zlich für Pro­duk­te, die nach dem 28. Juni 2025 in den Verkehr gebracht wer­den, und für Dien­stleis­tun­gen, die für Ver­braucherin­nen und Ver­brauch­er nach dem 28. Juni 2025 erbracht wer­den, gel­ten. Inter­es­san­ter­weise sind Kle­in­stun­ternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten und einem Jahre­sum­satz von höch­stens zwei Mil­lio­nen Euro, die Dien­stleis­tun­gen anbi­eten, von den Bes­tim­mungen des Geset­zes ausgenom­men. Soll­ten diese Unternehmen jedoch Pro­duk­te in Umlauf brin­gen, fall­en sie unter die Regelun­gen des BFSG.

Produkte und Dienstleistungen im Fokus

Eine bre­ite Palette von Pro­duk­ten und Dien­stleis­tun­gen ist von den Bes­tim­mungen des BFSG betrof­fen. Dazu gehören unter anderem Com­put­er, Note­books, Tablets, Smart­phones, Mobil­tele­fone, Gel­dau­to­mat­en, Fahrausweis- und Check-in-Auto­mat­en, Fernse­hgeräte mit Inter­net­zu­gang, E‑Book-Lesegeräte und Router. Auf der Dien­stleis­tungs­seite sind Tele­fon­di­en­ste, E‑Books, Mes­sen­ger-Dien­ste, mobile Dien­stleis­tun­gen ein­schließlich Apps im über­re­gionalen Per­so­n­en­verkehr, Bank­di­en­stleis­tun­gen, elek­tro­n­is­ch­er Geschäftsverkehr und Per­so­n­en­be­förderungs­di­en­ste (für Stadt‑, Vorort- und Region­alverkehrs­di­en­ste nur inter­ak­tive Selb­st­be­di­enung­ster­mi­nals) zu nen­nen.

Das BFSG stellt eine verbindliche Anforderung für viele Web­site-Betreiber dar, ihre Online-Ange­bote bar­ri­ere­frei zu gestal­ten. Dieses Gesetz repräsen­tiert den Fortschritt in Rich­tung ein­er inklu­siv­eren Online-Umge­bung, in der Men­schen unab­hängig von ihren Fähigkeit­en oder den Geräten, die sie ver­wen­den, auf Dien­stleis­tun­gen und Infor­ma­tio­nen zugreifen kön­nen. Durch die Ein­hal­tung der Bes­tim­mungen des BFSG kön­nen Unternehmen nicht nur ihre rechtliche Com­pli­ance sich­er­stellen, son­dern auch ein bre­it­eres Pub­likum erre­ichen und eine pos­i­tive Benutzer­erfahrung für alle gewährleis­ten.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen zum Bar­ri­ere­frei­heitsstärkungs­ge­setz find­en Sie unter Bar­ri­ere­frei­heitsstärkungs­ge­setz (Bun­des­ge­set­zblatt Nr. 46)

Wie mache ich eine Website barrierefrei?

Die Schaf­fung ein­er bar­ri­ere­freien Web­site mag zunächst eine Her­aus­forderung darstellen, doch mit den richti­gen Ressourcen, Werkzeu­gen und einem fundierten Ver­ständ­nis der Bar­ri­ere­frei­heit­srichtlin­ien kann diese Auf­gabe effek­tiv bewältigt wer­den. Hier sind einige Schritte und Best Prac­tices, die bei der Gestal­tung ein­er bar­ri­ere­freien Web­site helfen kön­nen:

  1. Ver­ständ­nis der Richtlin­ien
    Die Web Con­tent Acces­si­bil­i­ty Guide­lines (WCAG) sind ein guter Aus­gangspunkt, um ein Ver­ständ­nis für die Anforderun­gen an die Bar­ri­ere­frei­heit zu entwick­eln. Diese Richtlin­ien bieten eine klare Struk­tur und Anleitung für die Schaf­fung bar­ri­ere­freier Webin­halte.
  2. Ein­satz geeigneter Tools
    Es gibt ver­schiedene Tools und Plu­g­ins, die helfen kön­nen, die Bar­ri­ere­frei­heit ein­er Web­site zu über­prüfen und zu verbessern. Tools wie Wave, AXE oder Google Light­house kön­nen wertvolle Ein­blicke in die Bar­ri­ere­frei­heits­stan­dards ein­er Web­site geben.
  3. Beratung durch Experten
    Es kann auch hil­fre­ich sein, Experten für Bar­ri­ere­frei­heit zu kon­sul­tieren, die spez­i­fis­che Empfehlun­gen und Anleitun­gen für Ihr Webpro­jekt geben kön­nen.
  4. Benutzer-Feed­back ein­holen
    Die Ein­beziehung der Ziel­gruppe und das Sam­meln von Feed­back von Men­schen mit ver­schiede­nen Behin­derun­gen kön­nen wertvolle Ein­sicht­en liefern, um die Bar­ri­ere­frei­heit zu verbessern.
  5. Schu­lung und Bewusst­seins­bil­dung
    Die Schu­lung des Entwick­lungs- und Design-Teams in Bezug auf die Bar­ri­ere­frei­heit ist ein kri­tis­ch­er Schritt, um sicherzustellen, dass alle Mit­glieder die Bedeu­tung der Bar­ri­ere­frei­heit ver­ste­hen und wie sie imple­men­tiert wer­den kann.
  6. Kon­tinuier­liche Über­prü­fung und Verbesserung
    Die Bar­ri­ere­frei­heit ist ein fort­laufend­er Prozess. Es ist wichtig, die Web­site regelmäßig zu über­prüfen und zu aktu­al­isieren, um sicherzustellen, dass sie den sich entwick­el­nden Stan­dards und den Bedürfnis­sen der Benutzer entspricht.
  7. Rechtliche Com­pli­ance sich­er­stellen
    Die Über­prü­fung der Web­site auf Com­pli­ance mit den lokalen und inter­na­tionalen Geset­zen zur Bar­ri­ere­frei­heit ist eben­falls ein kri­tis­ch­er Schritt, um mögliche rechtliche Risiken zu min­imieren.
  8. Doku­men­ta­tion und Kom­mu­nika­tion
    Es ist auch empfehlenswert, die Bemühun­gen zur Bar­ri­ere­frei­heit zu doku­men­tieren und klar auf der Web­site zu kom­mu­nizieren, ein­schließlich der Bere­it­stel­lung von Kon­tak­t­in­for­ma­tio­nen für Benutzer, die auf Bar­ri­ere­frei­heit­sprob­leme stoßen.

Indem man diese Schritte befol­gt und ein Engage­ment für die Bar­ri­ere­frei­heit zeigt, kann man eine Web­site schaf­fen, die für alle Benutzer zugänglich und benutzer­fre­undlich ist. Mit den richti­gen Ressourcen und einem fundierten Ver­ständ­nis der Bar­ri­ere­frei­heit­sprinzip­i­en ist die Gestal­tung ein­er bar­ri­ere­freien Web­site nicht nur mach­bar, son­dern auch eine Bere­icherung für das gesamte Online-Erleb­nis.

Fazit

Bar­ri­ere­freies Web­de­sign ist nicht nur eine geset­zliche Verpflich­tung, son­dern auch ein Zeichen für soziale Ver­ant­wor­tung. Durch die Umset­zung der Bar­ri­ere­frei­heit auf Web­sites kön­nen wir ein inklu­siveres und zugänglicheres Inter­net für alle schaf­fen. Die Ein­hal­tung des BFSG und der WCAG-Richtlin­ien sind dabei wichtige Schritte auf dem Weg zu einem inklu­siv­eren Web.

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Quellen und Verweise

  1. https://gfds.de/leichte-und-einfache-sprache/
  2. https://wave.webaim.org/extension/
  3. https://www.bgbl.de/
  4. https://color.adobe.com/de/create/color-contrast-analyzer
  5. https://www.w3.org/Translations/WCAG20-de/
  6. https://www.w3.org/WAI/standards-guidelines/wcag/
  7. https://www.gesetze-im-internet.de/bitv_2_0/BJNR184300011.html
  8. https://www.barrierefreiheit-dienstekonsolidierung.bund.de/Webs/PB/DE/gesetze-und-richtlinien/en301549/en301549-node.html

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Autor: Tim Ehling
Der Autor: Tim Ehling

Seit 2000 beschäftige ich mich mit Webentwicklung und seit 2006 mit WordPress. Neben Webentwicklung und Wartung mache ich auch Schulungen in WordPress.
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